Der Besuch des Berlin Tea-Festivals stand schon seit Jahren an. Diesmal stand dem nichts im Wege, somit kann ich hier nun meine Eindrücke schildern.
Tea Festival in schönem Ambiente und ein kleines Extra
Man kann es nicht anders sagen, das Tee-Festival war sehr gut besucht. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln war der Standort sehr gut zu erreichen, direkt neben einer U-Bahn-Station. Die Veranstaltung / Tee-Messe fand in einer alten Kirche statt. Das Ambiente war also schon mal viel schöner als ein grauer kleiner Messebau aus den 70ern.
Gleich zur Begrüßung, beim Einlösen der Online-Tickets gab es einen kleinen Teebecher, ähnlich groß wie ein Schnapsglas, nur anders geformt, zum Probieren der Tees. Das war mit Sicherheit einer der Highlights des Festes: Die Verkostung von so vielen Tees, weil nahezu jeder Stand zwei, drei oder vier Sorten seines Teeangebots aufgebrüht hatte.
Spezialisierung auf Tee aus der Teepflanze
Einige Sorten machen besonders wach. Ob man nun Matcha, also Tee in Pulverform und schaumig geschlagen, mag oder nicht. Er macht definitiv hellwach. Das war schon gut, weil wir Tickets für Samstagmorgen gebucht haben. Vom Gefühl her belebt einen der Matcha so wie ein doppelter Espresso mit Zucker und ohne Milch. Es gab auch ein paar sehr ansprechende Matcha-Tee-Sets zu kaufen.
Die Anbieter hinter den Messeständen waren in der Regel sehr nett, freundlich und begierig darauf, dass man von ihrem Tee mit der kleinen Miniteetasse probiert.
Es gab sehr viel verschiedenen Grüntee und auch Schwarztee. Alles nur lose Tees. Bekannte wie unbekannte Marken waren vertreten, aber die ganz großen auch edleren Massenmarkt Anbieter fehlten allerdings. Dafür gab es einige Teeanbieter für Kenner. Wenn 10g circa 7Euro kosten, dann sollte man sich schon auskennen, um den Geschmacksunterschied würdigen zu können. Es geht auch noch teurer, aber es waren durchaus auch günstigere Anbieter da.
Als Beispiel: Teekampagne war mit einem eigenen Stand vertreten. Deren Tee sind immer gut und sie „machten schon in Bio“ und „fair-trade“, als das noch gar nicht in Mode war. Ich glaube, Teekampagne hatte erst ihr 40-jähriges Bestehen.
Neue Tees kennenlernen
Was ich bis dahin auch nicht wusste. In Georgien wird auch Tee angebaut und den probierte ich auch gleich. Ich fand und finde ihn gut. Vielleicht nicht so komplex, dafür aber zum jederzeit Trinken gut geeignet. Ich habe mir gleich eine 100 g Packung Schwarztee „Artisan Georgia“ von Tea Addicts gekauft. Alles bestens, er schmeckt auch zu Hause noch.
Das ist das Besondere an solch spezialisierten Messen, man stößt immer mal wieder auf etwas, in unserem Fall, Tees und Teezubehör, das man vorher nicht kannte. Es ist spannend und zuweilen sehr unterhaltsam mit einigen der kleinen Anbietern ins Gespräch zu kommen.
Ich erwähne das nur, weil Getränke und Speisen, die außerhalb oder im Urlaub traumhaft schmeckten, Zuhause plötzlich gar nicht mehr so toll waren.
Wer sich Hoffnung auf reinen Früchtetee gemacht hat, der war sicherlich enttäuscht. Es geht vor allem um Tee von der Camellia Sinensis Pflanze. Obwohl, ich habe einen Stand mit Mate-Tee gesehen. Auch sehr nett, aber das ist nicht meine Geschmacksrichtung, obwohl es dafür tolle Sets gibt. Mate stammt aber auch nicht von der Teepflanze ab.
Kulinarisches Angebot für die Mittagspause
Essen. Draußen im Innenhof gab es großes überdachtes Zelt mit weiteren Teeanbietern einerseits und einigen Essensanbietern andererseits. Da gab es Dumplings oder auch Crêpes mit Zutaten nach Wahl. Sehr lecker. Der Teil war also auch gut organisiert. Nach ein paar Tässchen Tee braucht man ja auch mal was Festes im Magen.
Fazit
Alles in allem fand ich das Berlin Tea-Festival gelungen. Vielleicht schaffe ich es nächstes Jahr wieder dorthin. Diesmal habe ich keinem Extravortrag gelauscht, aber es gab diese Veranstaltungen, woran sicherlich der eine oder andere seinen Spaß gehabt hätte. Tee-Geschirr wurde auch angeboten, aber auch da sehr begrenzt und eher in Richtung professionellem kleinen Teegeschirr (Yixing Tonkännchen und passenden Teeschalen).
Wer einfach mal ein paar ein Grün- oder Schwarztees probieren möchte und vielleicht auch kaufen möchte oder auch Teespezialitäten sucht, der kommt beim Tea-Festival voll auf seinen Kosten. Meine Schilderungen beziehen sich auf das Berlin-Tea-Festival 2023