Heute stelle ich euch das chinesische Teehaus in den Gärten der Welt in Berlin vor. Vorab: eine chinesische Teezeremonie kann man dort auch buchen. Doch wir haben es einfach als Familie besucht.
Da wir uns beide mit Tee gut auskennen, können wir auf jeden Fall sagen: der angebotene Tee schmeckt sehr gut. Das chinesische Teehaus selbst und der chinesische Garten drumherum sind sehr schön angelegt.
Das chinesische Teehaus
Weil das chinesische Teehaus „Berghaus zum Osmanthussaft“ sehr traditionell gebaut wurde mit Facharbeiter aus China und mit chinesischen Baumaterialien gearbeitet wurde ist die Athmosphäre absolut authentisch.
Seinen Tee zu schlürfen mit Blick auf den See und insbesondere eine gute Teeauswahl chinesischen Tees zu haben, das macht spaß! Je nach Teesorte wird auch eine ganz besondere Art der Teezubereitung für die Gäste des Teehauses bereitgestellt. Hier ein paar Beispiele:
Offizielle Website: Das chinesische Teehaus
Zubereitung von chinesischem Tee im Teehaus:
Als erstes wurden zwei Thermoskannen mit heißem Wasser auf den Tisch gestellt. Damit konnte sich jeder selbst einschenken. Der Unterschied zur normalen Gastronomie ist hier, dass Grüntee mehrmals aufgegossen werden kann (je nach Grünteesorte schmeckt der 2. Aufguss sogar besser als der erste.) Schwarztee hingegen wird eher bitter, aber bei gutem Tee dennoch intensiv im Geschmack. Die meisten Menschen mögen das nicht so sehr. (Das funktioniert bei billigen Teebeuteln nicht)
Zubereitung unserer Tees, die wir probiert haben
Aus der sehr umfangreichen Teeauswahl (auf der Karte waren weit über 40 Teesorten aufgeführt) chinesische Grüntees, Schwarztees, weiße Tees, Gelbe Tees, Oolong, aromatisierte Tees, kalte Getränke und Teegebäck.
Grüner Tee: „San Xia Yun Wu Wolken und Nebel der drei Schluchten, Hubei“. Der Tee wurde in einer Schale mit Deckel serviert. Die obenauf schwimmenden Teeblätter soll man mit dem Deckel an den Rand streifen und dann den Tee von der anderen Tassenseite aus schlürfen.
Oolong Tee: „Dong Ding Oolong, Schwarzer Drache aus dem Dong-Ding Berg Taiwan“.Eine süße kleine Teekanne aus Ton (wirklich ganz klein). Darin wird der Tee aufgegossen. 2min. wir der Oolongtee ziehen gelassen – dann wird er in ein Glas umgegossen, bis nichts mehr in der Tonkanne drin ist. Danach wird mit dem Teeglas das noch kleinere Trinkschälchen gefüllt. Daraus trinkt man ganz genüsslich den Oolong Tee. Schlückchenweise. Ein ganz hervorragender Tee. Samtig weich mit vollem Bouquet, aber nicht zu intensiv.
Schwarztee: „Tarry Lapsang Souchong, mit dem Rauch harzhaltigen Holzes, Fujian“. Man liebt oder hasst Lapsang Souchong Rauchtee. Zwischendrin gibt es nichts. Ich mag ihn. Der Tee wird in einem Kännchen gebracht, dann gießt man ihn auf und schenkt sich nach 2-3 min. (Infos zur Ziehzeit von Schwarzem Tee) etwas ein. Wunderbar. Hier allerdings, wie es sich gehört ohne Zucker und ohne Milch. Wir sind ja auch in einem chinesischen Teehaus und nicht in England.
Teelimonade: Für die Gäste, die sich nicht für warmen Tee begeistern können gibt es eine Teelimonade (kalter Tee gesüßt) schmeckt auch gut, ist aber etwas ganz anderes. Oder ein klassisches chinesisches Bier (ich glaube es war Tsingtao). :Ein bisschen chinesisches Gebäck kann man sich auch dazu bestellen, wenn man möchte. Und auf dem Nachbatisch gingen ein paar wundervolle Teerosen auf.
Die chinesische Teezerenomie als Angebot
So wie ich es verstanden habe kostet eine chinesische Teezeremonie ca. 10€ pro Person – allerdings müssen mindestens 6 Personen teilnehmen. Kleinere Gruppen werden aufgeteilt. Ich schätze das Teehaus so ein, dass man auch viele Informationen mit nach Hause nehmen kann und leckere neue Sorten probieren kann. Insbesondere werden die Gäste wohl einiges dazulernen, dass ein Tee immer anders schmeckt, je nachdem wie man ihn zubereit. Irgendwann mache ich da auch mal mit. Eine Voranmeldung scheint hier sinnvoll ist aber wohl kein Muss?
Der Blick auf den See und dem Pavilliondach auf der Terrasse oder unter dem Sonnenschirm ist auch bei einem Regenschauer schon ziemlich idyllisch.
Anfahrtsweg: Chinesische Teehaus in den Gärten der Welt
Es gibt natürlich viele Anfahrtswege zum chinesischen Teehaus. Ich schlage hier den aus meiner Sicht spannendsten Weg vor.
Zur IGA 2017 von April bis Okrober wurde eine großartige Seilbahn aufgebaut. Die soll auch noch weitere 5 Jahre in Betrieb bleiben. Das heißt, ihr könnt direkt mit der UBahn U5 zur Station Kienberg fahren (oder mit dem Bus 197 (Hellersdorfer Str. / Gärten der Welt). Dann seit ihr schon direkt vor Ort.
Dann dort in den Haupteingang. Die Seilbahn ist im Eintrittspreis inbegriffen. Von der Station Kienbergpark, über den Berg und bei der Station Wolkenhain nicht aussteigen (es sei denn, ihr wollt das, denn der Blick vom Aussichtsturm ist beeindruckend) und weiterfahrt zur Seilbahnstation Gärten der Welt.
Nach dieser beeindruckenden Fahrt habt ihr die Gärten der Welt einmal überblickt. Das chinesische Teehaus mit den „chinesischen Gärten“ ist überall ausgeschildert. Es liebt an dem einzigen See in dem Gelände – ist also nicht zu verfehlen. Das Teehaus ist nur ca. 200m von der Seilbahnstation entfernt.
Fazit: Ein Besuch im chinesischen Teehaus lohnt sich auf jeden Fall.
P.S. Eine sehr nette Tea-time lässt sich auch im Regent Berlin Afternoon Tea verbringen. Das ist aber etwas ganz anderes und eben Stadt drumherum.
Das Besondere am chinesischen Teehaus ist eben auch das viele Grün drumherum und das exotische Ambiente. Ein besonderes Nachmittagsprogramm. Ein paar Stunden sollte man allerdings schon einplanen.